Gabionen Hangbefestigung: Einfache Anleitung, wie Sie Gabionen am Hang setzen

Liegt Ihr Wohn- oder Gartengrundstück abschüssig? Gibt es eine natürliche Böschung oder einen Hang? Oder sind diese bei Bauarbeiten entstanden, zum Beispiel, weil der Untergrund für die Bodenplatte Ihres Neubaus geebnet werden musste und Aushub und Aufschüttungen die Landschaft veränderten? Sind an den Grundstücksgrenzen Höhenunterschiede im Gelände? Dann lassen Sie sich von uns in diesem Ratgeber zeigen, wie Sie eine Gabionen Hangbefestigung errichten! An die Böschung, fertig, los!

Unterschiedlich hohes Gelände, ein Hang oder eine Böschung bringen Abwechslung in eine Gartenlandschaft. Doch Niederschläge, die besonders stark oder lang andauernd vom Himmel fallen, können die Erdmassen in unerwünschte Bewegung versetzen. Ebenso können Grundwasser und Erschütterungen, zum Beispiel infolge von Schwerlastverkehr auf nahen Straßen oder Schienen, dafür sorgen, dass sich der Boden in Ihrem Garten bewegt.

Um dabei entstehenden Schäden vorzubeugen, lohnt es sich, eine Böschung oder einen Hang fachgerecht zu stützen. Verstehen Sie die Gabionen Hangbefestigung als Schutzmaßnahme für Ihren Garten mit seinem gegebenenfalls Gartenhaus, seiner Gartensauna und Ähnlichem.

Das gelingt auf vielerlei Weise,

  • zum Beispiel mit sogenannten Böschungssteinen. Das sind neben massiven Steinen auch Hohlblocksteine, die Sie zum Hangbefestigen stapeln und dann mit Kies oder Kieseln füllen. Auch eine Bepflanzung der Hohlsteine (sogenannte Pflanzsteine) ist gut möglich.
  • Ist der Höhenunterschied sehr hoch, brauchen Sie eine schwergewichtige Mauer, die den enormen Druckverhältnissen am Hang standhält. Sie braucht ein stabiles Fundament, Frostschutz und Drainagevorrichtungen.
  • Auch sogenannte in Hangrichtung leicht geneigte Trockenmauern befestigen den Hang. Sie werden unter anderem aus natürlichen Bruchsteinen geschichtet, die der höheren Stabilität wegen möglichst ineinandergreifen und einander überlappen.
  • Alternativ zu Schwergewichts- und Trockenmauern können Mauern aus Gabionen Ihren Hang stützen.

Gabionen nennt man Körbe aus Metall, in der Regel vier bis fünf Millimeter starker galvanisierter Stahldraht, die mit Steinen, zum Beispiel Bruchsteine aus Quarzit, Granit, Flusskiesel oder Kalkstein, gefüllt werden. Die Körbe gibt es in unterschiedlichen Maßen. Aufgeschichtet zu einer stützenden Mauer ergeben Sie eine Art Trockenmauer beziehungsweise Schwergewichtsmauer.

Welche Vorteile bringt eine Gabionen Hangbefestigung?

Im Unterschied zur klassischen Trockenmauer aus teuren Natursteinen ist eine Gabionen Hangbefestigung deutlich leichter zu setzen, da die Metallkörbe regelmäßig geformt sind und somit standsicher und gleichmäßig gestapelt werden können. Sogar gleichmäßige Treppenstufen lassen sich damit setzen. Das spart Zeit beim Errichten der Hangbefestigung aus Gabionen. Zudem sind Gabionen deutlich preiswerter als Natursteine. Ein weiterer großer Vorteil von Gabionen Hangbefestigungen ist der: Die Fehlerquote bei der Statik fällt vergleichsweise gering aus.

Unser Tipp: Bereits gefüllte Steinkörbe sind zwar etwas teurer als ungefüllt, aber für kleinere Hangbefestigungen lohnt es sich, dennoch, auf gefüllte Gabionen zurückzugreifen. Soll die Hangbefestigung umfangreicher ausfallen, lohnt es sich durchaus, die Selbstfüllvariante zu kaufen. Denn während Sie zum Schichten gefüllter Steinkörbe schweres Gerät brauchen, reicht zum Füllen der leeren Körbe meist auch die eigene Körperkraft.

Aufgrund ihrer von Haus aus wasserdurchlässigen Beschaffenheit, verhindert eine Gabionen Hangbefestigung, dass sich im Hang Nässe staut und Wasser ansammelt. Denn durch die mit Steinen befüllten Körbe kann Wasser jederzeit ablaufen, während Erdmaterial aufgefangen wird. Ein Ausspülen des Hangs findet demnach nicht statt.

Der richtige Aufbau einer Gabionen Hangbefestigung (Schritt-für-Schritt-Anleitung)

Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine Anleitung zum Bau einer einfachen Gabionen Hangbefestigung – und zwar Schritt für Schritt:

Unser Tipp: Mitunter ist eine Gabionen Hangbefestigung ein Bauvorhaben, das eine Genehmigung braucht. Insbesondere dann, wenn Sie die Gabionen am Hang setzen, der Ihr Grundstück begrenzt. Fragen Sie am besten vor Beginn der Befestigungsanlage beim zuständigen Bauamt nach, damit Sie auf Nummer Sicher gehen. Wichtig wäre es vor allem, zu wissen, ob es an Ihrem Standort eine Begrenzung der Höhe für die Gabionen Hangbefestigung

Gabionen am Hang setzen – Schritt 1: das Fundament

Damit die zur Hangbefestigung gesetzten Gabionen den Hang oder die Böschung auch lange sicher stützen, braucht die Gabionen Mauer ein Fundament. Das sollte stabil ausgelegt und idealerweise frostfrei gegründet sein.

Aus diesem Grund müssen Sie für die Gabionen Hangbefestigung einen sogenannten Fundamentgraben ausheben. Der sollte mindestens 60 bis 80 Zentimeter tief sein. Bevor Sie dort den Fundamentbeton eingießen, sollten Sie eine verdichtete Kiesschicht in den Graben einarbeiten, die künftig als sogenannte Sickerschicht dient. Sie verhindert, dass sich unter dem Betonfundament Wasser sammelt.

Unser Tipp: Achten Sie bei der Wahl des Fundamentbetons unbedingt auf die Qualität. Zu empfehlen für eine schwergewichtige Gabionen Mauer ist Beton der Qualität C25/30.

Verarbeiten Sie den Beton exakt nach Vorschrift des Herstellers, denn nur so zeigt er alle ihm zugeschriebenen Eigenschaften. Ganz wichtig ist dabei, dass der Beton die vorgeschriebene Zeit aushärtet und erst anschließend belastet wird. Die Aushärtezeit kann bis zu 28 Tage dauern.

Gabionen am Hang setzen – Schritt 2: Gabionen Mauer aufstellen

Beim Setzen der Gabionen am Hang sollten Sie die folgenden Aspekte beachten:

  • Bei einer Gabionen-Mauer mit einer Höhe bis zu einem Meter und einer Breite von wenigstens 30 Zentimetern sollten Sie an einen Frostschutzunterbau denken. Das kann eine Schicht aus Schotter oder verdichtetem Kies sein.
  • Eine Gabionen Hangbefestigung, die höher und/oder schmaler als eben in Maßen beziffert ausfällt, sollten Sie extra stabilisieren. Andernfalls könnte die Mauer umfallen. Die Steinkörbe lassen sich dazu zum Beispiel mittig per Pfosten oder Eisenrohr befestigen, die Sie tief in den Boden schlagen.
  • Noch sicherer steht die Gabionen Hangbefestigung, wenn Sie die Pfähle im Boden einbetonieren, zum Beispiel mit einem sogenannten Punktfundament. Ein aufwendigeres Streifenfundament schützt die Gabionen Mauer vor einer eventuellen Unterspülung.
  • Bei mittelhohen bis hohen Hangbefestigungen aus Gabionen sollten Sie die Körbe mit leichter Neigung an den Hang setzen.

Unser Tipp: Fragen Sie bei Zweifeln am statisch sicheren Bau der Gabionen Hangbefestigung am besten einen Statiker um Rat!

Gabionen am Hang setzen – Schritt 3: Gabionen miteinander verbinden

Je nach Anbieter lassen sich die einzelnen Gabionen auf unterschiedliche Weise miteinander verbinden: So gibt es Systeme, wo eine Spirale durch die Maschen der Steinkörbe gezogen wird. Oder die Gabionen besitzen Ösen, durch die hindurch Sie einen passenden Befestigungsstab ziehen. Oder Sie verbinden die einzelnen Körbe mit Hilfe sogenannter C-Ringe.

Gabionen Zaun bepflanzen

Bepflanzung der Gabionen Hangbefestigung: Grüner geht immer!

Das Begrünen Ihrer Gabionen Hangbefestigung ist eine schöne Möglichkeit zur Gestaltung Ihrer Gartenlandschaft. Doch sie dient nicht allein nur der schöneren Optik. Nein, die Gabionen Bepflanzung ist zudem auch eine extra Befestigung der Steinkörbe untereinander, denn die Pflanzenwurzeln, die sich in den Zwischenräumen der Steinfüllungen ausbreiten, bilden ein festigendes Wurzelwerk durch die Korbgitter hindurch. Außerdem „trinkt“ die Gabionen Begrünung auch Wasser, das den Hang hinunterläuft, wenn es mal stark regnet.

Unser Tipp: Wenn Sie schon von vornherein wissen, dass Sie Ihre Gabionen Hangbefestigung begrünen wollen, dann können Sie zum Befüllen der Steinkörbe auch weniger teurere, weil optisch unauffälligere Steine verwenden und somit Kosten sparen.

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Titelbild: ©iStock/Carmen Hauser
Artikelbild: ©iStock/Kenny10

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