Windschutz für Terrasse: So geht’s richtig!

Das Leben auf der Terrasse könnte so herrlich sein – wäre da nicht immer wieder dieser Wind! Während die einen seine Frische begrüßen, empfinden die anderen ihn schnell als unangenehm oder gar störend. Wir zeigen, wie du Wind von der Terrasse fernhältst.
Warum ist Wind auf der Terrasse den einen noch angenehm, den anderen nicht mehr?
„Ich fühl‘ mich wohl in meiner Haut!“ Dieses Wohlgefühl stellt sich bei jedem Menschen individuell ein. Wann es so weit ist, das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, unter anderem der Wohlfühltemperatur. Für diese ist allerdings weniger die Temperatur der Umgebung (Lufttemperatur) von Bedeutung, als vielmehr, wie der Körper seine Temperatur regelt. Dabei spielt der Wärmeaustausch über die Haut eine zentrale Rolle, der dazu beiträgt, die Körpertemperatur von etwa 36,5 Grad Celsius (°C) stabil zu halten. Im Sommer führt der Körper mit Schwitzen Wärme ab, im Winter gilt es mit Kleidung einen Wärmeverlust zu verhindern. Denn eine Abweichung von der Wohlfühltemperatur, sowohl nach oben als auch nach unten auf dem Thermometer, empfinden die Menschen schnell als unangenehm.
Wind ist bewegte Luft. Er beeinflusst den Wärmeaustausch über die Haut. Ist die Hauttemperatur höher als die Umgebungstemperatur, weht der Wind die wärmere, hautnahe Luft von der Haut. Das erhöht auch die Verdunstung auf der Haut, die extra abkühlt. Das heißt: Bei Wind kühlt der Körper rascher aus – ein Effekt, der auch Windchilleffekt oder Windabkühlungseffekt genannt wird.
Die sogenannte Windchill-Temperatur ist die Lufttemperatur, die ohne Wind zur gleichen Abkühlung führen würde. Das klingt zu abstrakt? Dann kommt hier ein konkretes Temperaturbeispiel: Wenn bei 0 °C ein mäßiger Wind mit einer Windgeschwindigkeit von etwa 25 Kilometern pro Stunde (km/h) weht, kommt dir die Temperatur wie minus 6 °C vor. Bei minus 10 °C fühlte sich das Ganze mit Wind schon wie minus 19 °C an.
So weit, so gut.
Doch was begründet jetzt, dass die einen Wind noch als angenehm empfinden, während die anderen schon längst frösteln?
Wir könnten jetzt schreiben, weil kein Mensch dem anderen gleicht. Reicht dir das? Uns nicht!
Der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zufolge, die an ein ausgeglichenes Verhältnis der beiden Körperenergien Yin und Yang glaubt, um gesund sein und sich in seiner Haut wohlfühlen zu können, hat ein Mensch, der empfindlich auf Wind oder Zugluft reagiert, zu wenig Energie in Form von Wärme in sich. Für die TCM gilt Wind neben Kälte, Wärme, Feuchtigkeit, Trockenheit und Sommerhitze als einer der „sechs bösartigen Einflüsse“, die sogar Krankheiten auslösen können. Wind & Co. wirken demnach von außen auf den Körper ein – oder entstehen in seinem Inneren. „Äußerer Wind“, wie er einem auf der Terrasse schnell begegnen kann, verursache beispielsweise Fieber, Schweißausbrüche, plötzliche Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase und einen rauen Hals. Grund genug, Wind zu meiden, oder?

Wie gelingt Windschutz auf der Terrasse?
Nicht jeder Sichtschutz für die Terrasse dient auch als Windschutz. Schutz vor Wind auf der Terrasse bietet alles, was sich dem Wind entgegenstellt und in seiner Stärke bricht.
- Pflanzen
- Mauern und Wände
- Zäune
- Terrassenüberdachung (Terrassendach) mit passenden Seitenwänden
Wozu du wissen musst, dass Wind von geschlossenen Flächen wie Mauern und Wänden nicht aufgehalten wird. Er prallt dagegen, verliert zwar an Wucht und Geschwindigkeit – wird aber nur ab– und gegebenenfalls umgelenkt. Rückseitig des Windschutzes verwirbelt die Luft dann zudem oft. Pflanzen dagegen sind winddurchlässig. Sie brechen die Windkraft. Und der Wind verfängt sich in ihnen regelrecht. Das macht ihn nicht nur schwächer, sondern auch langsamer.
Windschutz für die Terrasse: mit Pflanzen
Du kannst einzelne, falls gewünscht auch verschiedene Pflanzen (auch in Kübeln) nebeneinander um die Terrasse herum aufreihen, gegebenenfalls nur an den typischen Windseiten. Geeignet sind Gräser, Bambus, Deutzie, Flieder, Forsythie, Hartriegel, Schneeball. Auch eine dicht wachsende Hecke aus zum Beispiel Ahorn (auch Feldahorn), Buchsbaum, Eibe, Hainbuche, Lebensbaum, Rotbuche, Thuja, Weißdorn oder Zypresse/Scheinzypresse bildet eine effektive Windbarriere.
Aber: Mehrreihige Hecken brauchen ordentlich Platz im Garten.
Terrassen Windschutz: mit Mauern und Wänden
Windschutzwände können aus den unterschiedlichsten Materialien errichtet werden: Stein, Holz, Glas (Acrylglas), Kunststoff.

- Steinerner Windschutz kann klassisch aus Ziegelsteinen (Backsteinen), Pflastersteinen oder Natursteinen aufgeschichtet und vermauert werden. Moderner wirkt ein Terrassenwindschutz aus Gabionen, also Steinen in Metallgittern.

- Hölzerne Windschutzwände gibt es in unterschiedlichen Designs, zum Beispiel als rustikale Bretterwand, stylische Palettenwand mit Pflanzkästen oder als praktische Kombi aus Wand und Hochbeet.
- Windschutz für die Terrasse aus Sicherheitsglas oder Kunststoff kann klar oder milchig ausfallen – und somit auch Sichtschutz sein. Das Tolle an solchen Windschutzelementen: Sie sind oft mobil ausgelegt – du kannst sie also leicht bewegen und dort platzieren, woher der Wind weht.
Windschutz für die Terrasse: mit Zäunen
Ein Zaun kann aus Holzlatten, Holzstaketen, Holzgeflecht, Schmiedeeisen, Stabmatten (Einstabmatten und Doppelstabmatten) oder Maschendraht gefertigt sein. Wird ein schlichter Zaun begrünt, bietet er Wind ordentlich Widerstand und einen schönen Anblick für Terrassenbesucher.

Windschutz für die Terrasse: mit Terrassenüberdachung und Seitenwänden
Selbstverständlich darf die Terrassenüberdachung in dieser Übersicht über Möglichkeiten zum Terrassen Windschutz nicht fehlen. Das Terrassendach allein bietet darunter oft schon recht gut Schutz vor Wind. Allerdings kann dieser noch von der Seite hereinwehen. Deshalb sind passende Seitenwände ratsam, die es aus unterschiedlichen Materialien gibt.
Besonders praktisch sind flexible, textile Vorrichtungen, die du wie ein Rollo quer aufspannen oder wie eine Markise herunterlassen kannst, wann immer es zu windig auf der Terrasse wird. Stabiler sind feste Wände oder Schiebewände aus Sicherheitsglas und Kunststoff zum Öffnen nach Bedarf. Wenn diese die Terrasse komplett abdichten, hast du nicht nur eine Freiluftterrasse im Frühling und Sommer, sondern bestenfalls sogar einen Wintergarten für Herbst und Winter! Lies weitere Informationen zu Terrassendächern in unserem Terrassenüberdachung Ratgeber.
Wenn du nun selbst interessiert daran bist, wie du eine Terrassenüberdachung zum Wintergarten umbauen kannst, lies unseren gesonderten Beitrag.

Sollte jedoch ein Sturm angekündigt sein, reicht ein Windschutz nicht immer, weshalb es ist es wichtig, dass du auch deinen Garten sturmsicher machst!
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Titelbild: ©iStock/Joanne Dale
Artikelbilder: Bild 1: ©Gartenhaus.com; Bild 2: ©Gartenhaus.com/Kundenprojekt; Bild 3-6: ©Gartenhaus.com
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