Mit Bluthochdruck in die Sauna: Ja oder Nein?

Die Diagnose Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) wirft viele Fragen auf. Eine davon ist die zur Sauna: Bluthochdruck und in die Sauna – ist das gut oder schlecht? Wir informieren Sie in diesem Beitrag über das Krankheitsbild Bluthochdruck und beantworten Ihnen die Frage, was Sie als Bluthochdruck-Patient beim Saunabesuch beachten sollten. Sie erfahren zudem, wie die Sauna helfen kann, den Bluthochdruck zu senken. Außerdem sagen wir Ihnen, welche der verschiedenen Sauna-Arten bei Bluthochdruck empfehlenswert ist.

Bevor es gleich um das Thema Sauna bei Bluthochdruck geht, wollen wir Ihnen Letzteren kurz vorstellen. Lesen Sie, was Bluthochdruck ist, welche Ursachen er hat und was die Diagnose Bluthochdruck für Sie bedeutet.

Bluthochdruck: Was ist das und wie entsteht er?

Ein gesunder Mensch hat einen Blutdruck von 120 (systolisch) zu 80 (diastolisch) Millimetern auf der Quecksilbersäule. Angegeben wird dieser in der Form: 120/80 mmHG.

Was ist Bluthochdruck?

Wer Bluthochdruck hat, hat zu viel Druck in den Blutgefäßen. Ein leichter Bluthochdruck (Grad 1) liegt per internationaler Definition dagegen dann vor, wenn

  • der systolische Wert auf Dauer über 140 bis 159
  • und/oder der diastolische über 90 bis 99 mmHg liegt.

Mit Blutdruckwerten, die

  • größer/gleich 180 systolisch
  • und/oder größer/gleich 110 mmHg diastolisch

sind, leidet man an schwerer Hypertonie (Grad 3).

Welche Anzeichen sprechen für Bluthochdruck?

Der sogenannte primäre Bluthochdruck stellt sich meist schleichend ein und bereitet anfangs kaum Beschwerden. Typische Symptome für Bluthochdruck sind: Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen oder -stolpern, Kurzatmigkeit unter Belastung, Nervosität, mitunter auch Schlafstörungen.

Welche Ursachen hat Bluthochdruck?

Als Risikofaktoren, die sich mehr oder weniger beeinflussen lassen, gelten Stress, Übergewicht, Bewegungsmangel sowie der Konsum von Salz, Nikotin (Rauchen) und Alkohol. Wozu angemerkt werden muss, dass diese nicht automatisch zu Bluthochdruck führen müssen.

Zudem kann Bluthochdruck genetisch verursacht oder die Folge einer Organerkrankung sein. Führen beispielsweise kranke Nieren, Nebennieren oder eine kranke Schilddrüse zu hohem Blutdruck, nennt man diesen auch sekundäre Hypertonie.

Warum ist Bluthochdruck gefährlich?

Ein sich einschleichender Bluthochdruck wird meist nicht schnell erkannt. Unbehandelt belastet der andauernd hohe Druck im Blutkreislauf das Herz und andere Organe. Die Gefäße altern frühzeitig und schneller als unter normalen Druckverhältnissen. Zudem setzt die Gefäßverkalkung eher ein (Arteriosklerose). Deshalb ist Bluthochdruck eine der Hauptursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch Augen und Nieren leiden häufig unter einem Bluthochdruck.

Blutdruck Sauna

Sauna bei Bluthochdruck – gut oder schlecht?

Nachdem Sie jetzt wissen, was Bluthochdruck ist, beschreiben wir als Nächstes, was kreislauftechnisch passiert, wenn Sie mit Bluthochdruck in die Sauna gehen.

Auf die Hitze der Sauna reagiert Ihr Körper so: Die Hautoberfläche wird um 3 bis 10 Grad Celsius (°C) wärmer als üblich (Außentemperatur), im Inneren steigt die Körpertemperatur (Kerntemperatur) um 1 bis 2 °C. Diese Erwärmung ist einem Fieber sehr ähnlich, der Körper reagiert darauf auch wie auf ein echtes Fieber, indem er seine Abwehrzellen aktiviert. Außerdem erweitern sich bei der Hitze die Blutgefäße. Die Herzfrequenz erhöht sich infolge einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen um rund 50 Prozent (%). Darüber hinaus steigt die Atemfrequenz und die Muskeln entspannen sich. Sie schwitzen – etwa einen Viertel Liter Schweiß produzieren Sie pro Viertelstunde Saunieren.

Hitzebedingte Gefäßerweiterung spricht für die Sauna bei Bluthochdruck

Die hitzebedingte Erweiterung der Blutgefäße lässt den (Bluthoch-)Druck darin sinken. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. (DHL), Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention, beschreibt den Sauna-Effekt so: Untersuchungen hätten gezeigt, dass der obere, systolische Blutwert, mit der zunehmenden Aufenthaltsdauer in der Sauna zunehme, während der untere, diastolische Blutwert, zu Beginn des Saunierens deutlich ansteige und dann währenddessen konstant erhöht bliebe. Das heißt: Demnach komme es nicht zu einem Abfall des diastolischen Wertes.

Die Blutdrucksenkung trete erst in der Ruhephase ein und halte noch lange an. Wer einen gut eingestellten Bluthochdruck habe, für den sei die Sauna vom Prinzip her eine gute, weil blutdrucksenkende Sache.

Kann Sauna Bluthochdruck langfristig senken?

Die DHL weist darauf hin, dass die Sauna einen langfristig positiven Effekt auf Bluthochdruck habe: Die demnach zu erwartende dauerhaft günstige Wirkung auf die Blutdruckregulation bei regelmäßigem Saunieren sei nicht allein mit dem Flüssigkeitsverlust infolge des Schwitzens zu erklären. Für die nachgewiesenen, nachhaltigen Blutdrucksenkungen seien vermutlich funktionelle Verbesserungen der Innenschicht arterieller Gefäße (sogenanntes Endothel) der Grund. Zudem ließe sich auch die Ausschüttung der Stresshormone mit regelmäßigen Saunabesuchen bluthochdruckgünstig regulieren.

Schockartiges Abkühlen spricht gegen die Sauna bei Bluthochdruck

Der für den gesundheitsfördernden Effekt der Sauna grundsätzlich so wichtige Sprung ins kalte Wasser/unter die eiskalte Dusche nach dem Saunagang, bei dem sich die Gefäße abrupt zusammenziehen, was den Blutdruck ebenso plötzlich ansteigen lässt, sollten Bluthochdruckpatienten allerdings nur mit Vorsicht genießen: Statt ins eiskalte Tauchbecken zu steigen, ist eine sanfte Abkühlung bis zum ersten spürbaren Frösteln, zum Beispiel bei einem Gang ins ausreichend kühle Freie, ratsamer. Andernfalls könnte die radikale Abkühlung zu Herzbeschwerden führen.

Unser Tipp: Lesen Sie zur Wirkung der Sauna auf die Köper und Seele auch unsere folgenden Beiträge:

9 wichtige Regeln für die Sauna bei Bluthochdruck

  1. Fragen Sie bei Bluthochdruck immer zuerst Ihren Arzt, ob Sie damit in die Sauna dürfen.
  2. Gehen Sie mit Bluthochdruck nicht in die Sauna, wenn Sie erkältet sind und Fieber haben.
  3. Meiden Sie die Sauna auch, wenn Sie kürzlich einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hatten.
  4. Vom Saunabesuch ist auch abzuraten, wenn Ihr Bluthochdruck schlecht eingestellt ist, Sie wiederholt Blutdruckkrisen hatten, an einer akuten Herzschwäche, Brustschmerzen mit sich ändernder Symptomatik (instabile Angina Pectoris) und anderen Herzerkrankungen leiden, bei denen starke Belastungen zu vermeiden sind.
  5. Starten Sie das Saunieren langsam und steigern Sie dessen Intensität nach und nach. Das betrifft sowohl die Zahl der Saunagänge als auch die Zeitspanne, die Sie dabei jeweils in der Sauna verweilen.
  6. Ruhen Sie mindestens eine halbe Stunde zwischen den Saunagängen aus!
  7. Wird Ihnen in der Sauna schwindelig, kann der Blutdruck zu stark gesunken sein – verlassen Sie die Sauna umgehend und suchen Sie einenRuheraum auf, um sich hinzulegen.
  8. Vermeiden Sie radikale Abkühlmethoden (Sprung in kaltes Wasser/unter die eiskalte Dusche)! Langsames, kontrolliertes, stressfreies Abkühlen an der frischen Luft oder unter einer lauwarmen Dusche ist empfehlenswert.
  9. Wer blutdrucksenkende Mittel nimmt, sollte wissen, dass sich deren Wirkung beim Saunieren verstärken kann.

Unser Tipp: Lesen Sie auch unseren Artikel zu allgemeinen Saunaregeln:

Was sind (sanfte) Alternativen zur Sauna mit Bluthochdruck

Die typische finnische Sauna empfängt sie mit heißen Temperaturen von 80 bis 100 °C bei nahezu null Prozent Luftfeuchtigkeit. Das ist für jeden gesunden Körper eine Belastung. Weniger belastend sind dagegen mildere Sauna-Arten wie Bio- oder Dampfsaunen mit 45 und 60 Grad Celsius bei höherer Luftfeuchtigkeit. Auch eine Infrarot-Sauna gilt als milde Sauna-Art.

Unser Tipp: Wir haben mehrere Beiträge, in denen wir Ihnen die unterscheidlichen Sauna-Arten vorstellen und Ihnen deren Vorteile und Nachteile erklären:

Bluthochdruck & Sauna für Senioren

In Deutschland, Österreich und der Schweiz leidet etwa jeder Vierte an Bluthochdruck. Bei den Senioren (über 65-Jährige) ist es geschätzt schon fast jeder Zweite. Verglichen mit der Zahl derer, die an niedrigem Blutdruck (Hypotonie) leiden, ist die der Bluthochdruckpatienten deutlich größer.

Insbesondere ältere Bluthochdruckpatienten klagen häufiger über Probleme bei Wechseln der Position: Beim plötzlichen Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen sowie beim Bücken kann der Blutdruck stark sinken. Das Phänomen wird auch orthostatische Hypotonie genannt. Gelingt es dem Kreislauf nicht von allein, dagegen anzusteuern, kann einem schwarz vor Augen werden. Starker Schwindel, Kopfweh, Ohrensausen und gar ein Kreislaufkollaps sind weitere Folgen.

Als Senior sollten Sie deshalb unsere obigen Tipps zum Saunieren mit Bluthochdruck besonders beherzigen und sich auf jeden Fall von Ihrem Hausarzt beraten und checken lassen.

Sie sehen: Die Antwort auf die Frage „Kann Sauna Bluthochdruck seken?“ lautet: ja. Wenn Sie Ihren Bluthochdruck optimal einstellen (lassen) und sich an die Regeln fürs Saunieren bei Bluthochdruck halten, steht einem Besuch in der Sauna also nichts mehr im Weg. Vielmehr ist sogar ein regelmäßiger Besuch in der Sauna ratsam. Wenn Sie dazu die Anschaffung einer hauseigenen Sauna erwägen, werfen Sie doch gerne einen Blick in unseren Onlineshop! Dort haben wir Saunen für den Innen- und Außenbereich für Sie:

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Titelbild: ©iStock/kzenon
Artikelbilder: Bild 1-2: ©iStock/kzenon; Bild 3-4: ©GartenHaus GmbH

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