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Schimmel im Gewächshaus: Was tun dagegen & die besten Tipps

Hast du Schimmel im Gewächshaus? Schimmeln deine Gurken und Tomaten im Gewächshaus? Brauchst du Rat, wie du den Schimmel im Gewächshaus loswerden kannst? Oder steht der Gewächshauskauf an und du möchtest wissen, wie du Gewächshausschimmel vorbeugen kannst? Unser Ratgeber informiert dich über typische Ursachen von Gewächshausschimmel und zeigt, wie du Schimmel im Gewächshaus vorbeugen kannst. Wer bereits Schimmel im Gewächshaus hat, erfährt außerdem, wie man ihn loswird. Dazu gibt’s viele praktische Tipps.

Schimmel im Gewächshaus: Wie entsteht er?

Das Klima im Gewächshaus - sowohl im Gewächshaus aus Glas als auch im Kunststoffgewächshaus - entsteht unter dem Mitwirken vieler Faktoren. Es hängt unter anderem von konstruktiven Faktoren wie

  • Gewächshaustyp,

  • Bauweise,

  • Beheizung,

  • Belüftung,

  • Dämmung

  • und Verschattung

ab. Außerdem spielt das Klima am Standort eine Rolle, welches aus Temperatur, Wetter, Sonne, Wind sowie Feuchtigkeit von oben und unten resultiert. Kurz: Das Gewächshausklima ist eine ziemlich komplexe Sache. Solange alles wächst und gedeiht, freut sich der Hobbygärtner.

Doch was tun bei Schimmel im Gewächshaus? Bevor wir dir gleich guten Rat gegen Schimmel im Gewächshaus geben, schauen wir uns kurz an, mit wem du es zu tun hast:

Der Gewächshausschimmel ist meist ein Grauschimmel

Der Schimmel, der sich bei dir im Gewächshaus breit macht, ist meist ein sogenannter Grauschimmel, der sich zunächst mit braunen Flecken auf den

  • Blättern,

  • Stängeln,

  • Blüten,

  • Knospen

  • Trieben

  • und/oder Früchten

deiner Gewächshauspflanzen zeigt, die alsbald faulen. Dann bildet sich eine Art grauer bis schwarzer Pilzrasen, der bei Berührung sehr stark staubt. Der Schimmelbefall schwächt deine Pflanzen, sie bringen weniger Erträge und können schlimmstenfalls ganz absterben.

Sowieso schon geschwächte und verletzte Pflanzen oder Pflanzenteile infizieren sich am ehesten mit Grauschimmel, ihre verbleibende Widerstandskraft kommt gegen den robusten Pilz nicht an.

Seltener ist weißer Schimmel im Gewächshaus, der sich gerne an sehr feuchten, schattigen Stellen auf dem Erdboden ausbreitet. Der weiße Schimmel schadet deinen Pflanzen nicht ernsthaft, er ist eher ein optisches Problem.

Bläuepilz heißt der Schimmel, der die gegebenenfalls hölzerne Konstruktion deines Gewächshauses anfällt. Er geht nicht an die Substanz, bildet aber namensgebende bläuliche Flecken, die die Optik beeinträchtigen.

Die Ursache für den Gewächshausschimmel ist bekannt

Verursacht wird der auch als Grauschimmelfäule oder Graufäule bekannte Gewächshausschimmel von dem auf der ganzen Welt verbreiteten Schimmelpilz Botrytis cinerea. Das ist ein sogenannter Schlauchpilz, der sich als einziger seiner Art auf sehr vielen unterschiedlichen Pflanzen wohlfühlt, am liebsten besetzt er Arten mit viel und dichtem Laub. Stehen die Pflanzen zudem noch dicht beieinander und kommt wenig Licht an sie heran, macht sich der Schimmel schnell breit. Die Wikipedia zählt 235 bekannte Wirtspflanzen für den deshalb sogenannten Generalisten. Im Gewächshaus gelten

  • Salat

  • Gurke

  • Tomate

  • Bohne

  • und Zwiebel

als besonders anfällig für den Gewächshausschimmel.

Der Gewächshausschimmel ist ein Parasit, er lebt von deinen Pflanzen und lässt sie verfaulen. Für den Menschen ist der Schimmel im Gewächshaus wegen seines hohen allergenen Potenzials gefährlich. Die Schimmelsporen überwintern an abgestorbenen Pflanzenteilen im Boden. Regen, Spritzwasser und Wind tragen zu ihrer Verbreitung bei. Der Gewächshausschimmel kann auf diese Weise über Jahre im Boden verharren – bis er auf ideale Bedingungen zum Auskeimen trifft.

Der Schimmel liebt es warm: 22 bis 25 Grad Celsius sind seine Wohlfühltemperatur. Ist es im Gewächshaus noch wärmer, lässt sich der Schimmel das auch gern gefallen. Kommt zu der genannten Wärme im Gewächshaus noch viel Feuchtigkeit hinzu, hat der Schimmel ideale Lebensbedingungen.

Gewächshausschimmel bekämpfen – so hat der Grauschimmel im Gewächshaus keine Chance

Gegen Grauschimmel im Gewächshaus solltest du sofort vorgehen:

  1. Entferne sämtliche sichtbar kranken und befallen Pflanzenteile! Am besten schneidest du die erkrankten Pflanzen mit einer scharfen Gartenschere großzügig zurück, sodass nur gesundes Gewebe stehen bleibt.

    • Wirf das kranke Grünzeug auf eine dichte Unterlage, mit der du es anschließend sicher aus dem Gewächshaus entfernen kannst.

    • Säubere danach das Gartengerät, das du benutzt hast, gründlich. So verhinderst du eine erneute Schimmelpilzausbreitung.

Unser Tipp: Verschimmelte Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost! Dort könnten die Schimmelsporen überwintern und würden im Frühjahr mit der frischen Komposterde wieder im Gewächshaus verteilt werden. Ein Teufelskreis!

Ist dem Gewächshausschimmel mit der eben beschriebenen Vorgehensweise nicht beizukommen, musst du vielleicht die Chemiekeule schwingen: Zugelassene Pilzbekämpfungsmittel (sogenannte Fungizide) gibt es im Handel. Sie werden eingesetzt, sobald sich Schimmel im Gewächshaus zeigt.

Weißen Schimmel im Gewächshaus solltest du so bekämpfen:

Ist der Erdboden im Gewächshaus teils oder ganz mit schmierigem oder krümeligem, weißem Schimmel überzogen, lässt du ihn einmal gut trocknen, um dem Schimmel den Garaus zu machen.

Bläulichen Schimmel im Gewächshaus solltest du so bekämpfen:

Gegen bläulichen Schimmel auf der Holzkonstruktion gibt es Mittel im Fachhandel.

Gewächshausschimmel vorbeugen – so kommt Grauschimmel gar nicht erst ins Gewächshaus: 10 Tipps

Ist der Schimmel erst einmal im Gewächshaus, wird es schwer, ihn wieder loszuwerden. Deshalb solltest du ihm von Anfang an vorbeugen. Folgende Maßnahmen haben sich dazu bestens bewährt:

  1. Gieße im Gewächshaus am besten frühmorgens. Dann ist die Luftfeuchtigkeit noch recht niedrig und die Pflanze kann anschließend zügig trocknen.

  2. Gieße die Pflanzen möglichst von unten, sodass die Blätter nicht nass werden.

  3. Gieße bestenfalls mit abgestandenem Wasser, nicht mit kaltem Wasser.

  4. Gieße gelegentlich mit Brennnesselsud oder Schachtelhalmsud. Dazu setzt du Brennnesseln mit Regenwasser an und lassen das Ganze 12 bis 48 Stunden „ziehen“. Achtung: Der sich dabei entwickelte Geruch ist sehr streng! Für noch wirkungsvollere Brennnesseljauche brauchst du 14 bis 21 Tage Geduld und wegen des extremen Gestanks auch eine Klammer fürs Näschen. Die Jauche ist fertig, wenn das Gebräu nicht mehr blubbert.

  5. Checke deine Pflanzen regelmäßig nach Schimmelbefall durch.

  6. Lüfte das Gewächshaus gut, damit die Luftfeuchtigkeit nicht zu sehr steigt.

  7. Vermeide eine zu dichte Besetzung im Gewächshaus. Gönne stattdessen jeder Pflanze genug Freiraum, sodass sie ungestört von den Pflanzennachbarn wachsen und nach dem Gießen auch schnell trocknen kann.

  8. Sorge tagsüber für Schatten im Gewächshaus, damit deine Pflanzen keine Überdosis Hitze und Licht abbekommen.

  9. Wähle die Pflanzen für dein Gewächshaus sorgfältig aus. Halte bei der Wahl des Grünzeugs Ausschau nach weniger anfälligen Sorten. Lasse dich auch gerne zur Fruchtfolge beraten, denn Knoblauch zum Beispiel soll Grauschimmelbefall vorbeugen können: Erwäge also durchaus eine Mischkultur!

  10. Der Erdboden braucht dein besonderes Augenmerk: Er sollte luftig, locker und nicht zu feucht sein. Dünge im Gewächshaus sparsam – vor allem solltest du dich davor hüten, zu viel Stickstoffdünger zu verteilen. Er macht die Gewächshauspflanzen weich und damit anfällig(er) für Schimmelpilzerkrankungen. Greif stattdessen besser zu Kali-Dünger. Auch sogenanntes Gesteinsmehr soll Grauschimmel vorbeugen können.

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Titelbild: ©GartenHaus GmbH & ©iStock/grebcha
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/grebcha, Bild 2-3: ©GartenHaus GmbH