Carport aufbauen: Tipps zum Aufbau - So geht's!
Du möchtest deinen eigenen Carport aufbauen, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Wir zeigen, Schritt für Schritt, wie du einen Carport / eine Garage errichten kannst. Von der Planung über die Materialbeschaffung bis hin zur Montage - wir führen dich durch den gesamten Prozess, damit du dein Auto stilvoll und geschützt parken kannst.
Carport Fundament: Welches Fundament für Carport bzw. Garage?
Ob Carport oder Holzgarage, der Aufbau beginnt beim richtigen Stand des Baus. Grundlage dafür ist ein passendes Fundament auf einer ebenen und gleichmäßigen Fläche.
Unser Tipp: Ist dies nicht gegeben, hast du die Möglichkeit von einem Experten einen Höhenausgleich vornehmen zu lassen.
Die 3 gängigsten Fundamenttypen sind:
Plattenfundament
Streifenfundament
Punktfundament
Im Folgenden stellen wir dir die verschiedenen Fundament-Typen im Detail vor, doch vorab lässt sich sagen:
Für einen Carport reicht in der Regel ein Punktfundament aus, während für eine Holzgarage ein Plattenfundament sinnvoll ist.
Plattenfundament
Das Plattenfundament ist leichter herzustellen als ein Streifen- oder Punktfundament. Darüber hinaus ist die Platte auch die optimale Lösung für Baugrund mit geringer Standfestigkeit, weil so die Last des Aufbaus auf eine maximal große Fläche verteilt wird. Der Materialeinsatz an Beton ist allerdings bei dieser Variante recht groß, was sich auch auf die Kosten auswirkt. In unzugänglichen Gärten kann es zudem schwierig sein, den Beton an den geplanten Standort zu schaffen.
Und so geht’s:
Für diese Variante hebt man als Erstes eine etwa 30 bis 35 Zentimeter tiefe Grube aus, umlaufend jeweils 10 Zentimeter weiter als die künftige Fläche des Carports.
Anschließend folgt eine Randschalung aus Brettern von einiger Stabilität. Da der Beton durch sein großes Gewicht hohen Druck auf die Verschalung ausübt, ist die Robustheit der verwendeten Bretter wichtig, da sie sonst brechen können und sich der Beton z. B. in Richtung Rasen ergießt.
Im nächsten Schritt wird die ausgehobene Grube mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Kiesschicht aufgefüllt.
Der Kies wird mit einer Rüttelplatte verdichtet und mit einer Folie aus Polyethylen (PE-Folie) bedeckt, später den Beton vor Frostschäden und Nässe aus dem Boden schützt.
Nun wird mit Beton aufgefüllt, wobei zwischen zwei Betonschichten eine Stahlmatte eingezogen wird. Sie dient der Stabilität und darf keinesfalls über die Ränder der Platte hinausragen.
Zum Schluss wird die Betonoberfläche per Abzieher waagerecht gerade und glatt gezogen.
Streifenfundament
Streifenfundamente werden unter tragenden Wänden angelegt und können bei einem Einzelcarport, welcher nur eine gleichmäßige und insgesamt geringe Belastung ausübt, ohne Bewehrung (=Stahlarmierung) ausgeführt werden. Diese Fundamentvariante spart Beton, denn die Bodenplatte fällt hier dünner aus, etwa 10 Zentimeter genügen.
Allerdings macht ein Streifenfundament mehr Arbeit. Es muss in frostsicherer Tiefe gründen, um ein Abplatzen oder Sprengen des Betons zu verhindern. Dafür reicht in der Regel eine Grabentiefe von 80 Zentimetern, doch kann es in sehr kalten Gegenden auch mehr sein. Die erforderlichen Gräben lassen sich bei entsprechender Größe des Fundaments mittels eines Minibaggers ausschachten.
Ist das nicht möglich oder wird es nicht gewünscht, braucht es ein starkes Bauteam, das hier mit Spaten und Schaufel zur Sache kommt. Bodenplatte und Streifenfundament betoniert man am besten zusammen in einem Arbeitsschritt.
Und so geht's:
Zunächst werden die Außenmaße der Bodenplatte mittels Schnüren und Pflöcken abgesteckt.
Nach dem Markieren des Grundstückes hebst du dazu den betreffenden Boden in einer Tiefe von 20 Zentimeter aus.
Danach wird der Graben unter den Außenwänden in einer Tiefe von 60 Zentimeter und einer Breite von 30 Zentimeter errichtet. Damit kommt das Streifenfundament auf die frostsichere Tiefe von 80 Zentimeter.
Abhängig von der Bodenbeschaffenheit ist nun zu prüfen, ob eine zusätzliche Schalung per Spanplatten und Kanthölzern erforderlich ist.
Nun kann betoniert werden, die eventuelle Schalung verbleibt im Erdreich und dient zukünftig als Dämmung. Das Betonieren der Fläche geschieht wie bei der Fundamentplatte inklusive Kiesschicht und Stahlmatte.
Das Punktfundament
Ein klassisches Punktfundament besteht in der Regel aus neun Einzelfundamenten, die symmetrisch an den Außenwänden entlang und in der Mitte des Grundstücks angeordnet werden. Zu empfehlen ist ein solches Fundament allerdings nur, wenn der Baugrund an allen Stellen ungefähr dieselbe Beschaffenheit aufweist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Fundament unterschiedlich gesetzt wird und letztlich keine ebene Basis zustande kommt.
Und so geht's:
Mittels sich kreuzender Schnüre steckt man zunächst ab, wo die einzelnen Fundamentlöcher auszuheben sind.
Anschließen werden quadratische Löcher mit einer Seitenlänge von etwa 40 Zentimeter ausgehoben, wobei die Tiefe nicht unter 80 Zentimeter betragen sollte.
In eher leichtem, sandigen Boden müssen alle Fundamentlöcher mit Brettern verschalt werden, bei standfestem Boden kann auf eine Einschalung verzichtet werden.
Anschließend werden die Löcher mit Beton aufgefüllt.
Normalerweise wird ohne Bodenplatte gearbeitet, deshalb ist es wichtig, dass die Betonoberkanten der einzelnen Punktfundamente etwa 5 Zentimeter aus der Erdoberfläche herausragen und alle Einzelfundamente auf dem gleichen Level liegen. Am besten lässt sich das mit einer Schlauchwaage überprüfen.
Carport aufbauen: Der richtige Boden
Bevor es an den Aufbau des Carports oder der Holzgarage geht, solltest du dir zunächst Gedanken zum richtigen Bodenbelag machen. Hierbei gilt es besonders darauf zu achten, dass dieser stabil und rutschfest ist. Außerdem sollte sich nirgends Wasser ansammeln können.
Kies, Schotter, Pflastersteine oder Asphalt?
Jede einzelne der Bodenbelags-Varianten hat ihre Vor- und Nachteile. Diese haben wir im Folgenden gegenübergestellt.
Kies, Schotter | Rasenkammersteine | Pflastersteine | Asphalt | |
---|---|---|---|---|
Pflegeleicht (Schnee, Laub lassen sich gut entfernen) | nein | nein | ja | ja |
Entwässerungsvorrichtungen notwendig | nein | nein | nein | ja |
Individualisierung | nein | ja | ja | nein |
Bauaufwand | niedrig | niedrig | mittel | hoch |
Kosten | niedrig | niedrig | niedrig bis mittel | hoch |
Unser Tipp: Pflastersteine! Sie sind stabil, kostengünstig und pflegeleicht.
Pflastersteine verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Werkzeug-Checkliste
Holzpflöcke
Richtschnur
Schubkarre
Formrohre
Wasserwaage
Hammer
Winkel
Maßband
Steinschneider
Besen
Rüttelplatte oder Handplanierwalze
Bruchsteine oder Edelsplitt
Randsteine und Randleisten
Drainagebeton
Splitt
Pflastersteine
Fugensand
Material-Checkliste
Bruchsteine oder Edelsplitt
Randsteine und Randleisten
Drainagebeton
Splitt
Pflastersteine
Fugensand
Pflastersteine verlegen: Schritt 1
Auszuhebenden Bereich abstecken.
Mit Richtschnur verbinden.
Hebe den abgesteckten Bereich mit einer Schaufel oder Bagger mindestens 25 Zentimeter aus.
Pflastersteine verlegen: Schritt 2
Eine zirka 20 Zentimeter Unterschicht aus Edelsplitt/Bruchstein mit dem Rechen verteilen.
Die Unterschicht mit einer Rüttelplatte oder Handplanierwalze verdichten.
Randsteine verlegen: Schritt 3
Tragschicht aus Beton in die vorbereitete 10 cm tiefe Rinne einbringen in etwas größerer Länge wie der Randstein und wässern, um das Aushärten zu beschleunigen/zu ermöglichen.
Randsteine mit Hilfe der Wasserwaage entlang der Richtschnur verlegen. Oberkante der Randsteine sollten mit Richtschnur abschließen.
Mit einem Gummihammer die Randsteine abklopfen, um diese zu befestigen.
Pflastersteine verlegen: Schritt 4
Pflasterbettung (Splitt) gleichmäßig verteilen. 5cm bis zur Pflasterfläche müssen frei bleiben.
Pflastersteine verlegen: Schritt 5
Pflastersteine nacheinander in das Splittbett legen und mit einem Hammer festklopfen.
Achte dabei auf das gewünschte Verlege-Muster und darauf, dass die Steine in der gleichen Höhe sind. Nimm die Wasserwaage zur Hilfe.
Pflastersteine verlegen: Schritt 6
Mit einem Steinknacker oder Steinschneider die Steine passend für die Eckstücke schneiden.
Ränder abschließen und das Pflaster erneut wässern.
Fugensand mit einem Besen gut verteilen.
Mit der Rüttelplatte das Pflaster abschließend verdichten.
Holzcarport aufbauen: So geht's
Egal ob du dich für einen Bausatz oder für die Marke Eigenbau entscheiden, das Fundament ist die wichtigste Grundlage für die Stabilität des Carports/der Holzgarage. Der konkrete Aufbau weicht von Hersteller zu Hersteller ab. Wir möchten dir hier dennoch eine standardisierte Schritt-für-Schritt-Anleitung geben.
Ist das Fundament gegossen, gehe beim Carport aufbauen wie folgt vor:
Carport aufbauen: Schritt 1
Setze die Pfostenträger in H- oder U-Form ein, welche im Fundament verankert sind oder verankert werden. Achte auf gleichmäßigen Abstand und korrekte Winkel gemäß Fundamentplan.
Carport aufbauen: Schritt 2
Verschraube die Träger mit den Pfostenträgern.
Carport aufbauen: Schritt 3
Auf den Holzpfosten befestigst du die Trägerpfetten.
Carport aufbauen: Schritt 4
Bei einem Satteldach werden jetzt die Giebeldreiecke montiert und durch den Dachfirst miteinander verbunden.
Carport aufbauen: Schritt 5
Abschließend erfolgt die Dacheindeckung durch Dachpappe und Bitumenschindeln. Bei Flachdächern durch Dachbahn oder EPDM-Dachfolie.
Unser Tipp: Ein Carport-Bausatz hat den Vorteil, dass Techniker die Bauteile auf Statik und Sicherheit geprüft haben und sie millimetergenau zusammenpassen.
Holzgarage Aufbau: So geht's
Während einem Carport zur Stabilität schon ein Punktfundament genügt, solltest du für eine Holzgarage ein Plattenfundament anlegen.
Dann kannst du dich an den Aufbau deiner Holzgarage machen. Der Aufbau gestaltet sich, je nach Hersteller, unterschiedlich. Wir möchten dir hier allerdings eine standardisierte Aufbauanleitung für eine Holzgarage geben.
Holzgarage aufbauen: Schritt 1
Fundamenthölzer auslegen und miteinander verbinden.
Dabei auf richtige Ausrichtung für das Garagentor und eine jeweilige Seitentür achten.
Holzgarage aufbauen: Schritt 2
Mittels Nut und Feder die Seitenwände der Holzgarage aufbauen.
Nach einigen Bohlenreihen lässt sich dann bereits der Türrahmen einsetzen.
Baue weiter auf
Fensterrahmen werden wie Türen nach wenigen Bohlenreihen gleich in die Aussparung eingesetzt.
Alternativ können Fenster und Türen auch nach dem Aufbau eingesetzt werden. Dann wird der hintere Blendrahmen entfernt (ist nur aufgeschraubt), der Rahmen wird ins Haus eingesetzt und der Blendrahmen wird wieder aufgeschraubt.
Holzgarage aufbauen: Schritt 3
Querbalken einsetzen. Diese stabilisieren den Korpus.
Holzgarage aufbauen: Schritt 4
Dachbretter quer zu den tragenden Balken montieren.
Holzgarage aufbauen: Schritt 5
Dachpappe ausrollen und passend zuschneiden.
Dann mit Nägeln auf den Dachbrettern befestigen.
Wir empfehlen immer Zweiteindeckung mit Bitumenschindeln. Dabei wird erste Reihe etwas überlappend verkehrt herum angenagelt, dann eine Reihe direkt bündig richtig herum aufnageln und alle weiteren Reihen versetzt. Bei Kanten Rechteckschindeln nutzen
Holzgarage aufbauen: Schritt 6
Scharniere montieren und Garagentür sowie Seitentür einhängen.
Holzgarage aufbauen: Schritt 7
Je nach Modell sind die Holzteile deiner Holzeinzelgarage schon vorimprägniert. Ist dies nicht der Fall, solltest du dies nun vornehmen.
Lasse die Imprägnierung ausreichend trocknen.
Nach der Imprägnierung kannst du nach Belieben farbigen Holzlack auftragen.
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Bilder 4 und 5: © iStock.com/peuceta; Rest: ©GartenHaus GmbH