Paletten Hochbeet selber bauen: mit einfachen Mitteln selbst zum Hochbeet

Die Anlage eines Hochbetts muss nicht teuer sein, denn sie kann auch von wenig geübten Hobbygärtnern mit wenigen Griffen selbst vorgenommen werden. Als Baustoffe zum Hochbeet Bauen kommen Holz und Steine infrage, wobei sich Holz besonders großer Beliebtheit erfreut. Noch einfacher wird das Ganze, wenn Sie sich bereits vorgefertigter Holzelemente bedienen, und zwar in Form von Paletten bzw. Europaletten.

Damit Sie sich ein solches Hochbeet ohne Probleme selbst bauen können, haben wir alle grundlegenden Arbeitsschritte im Folgenden zusammengefasst und geben Ihnen wertvolle Tipps und Tricks an die Hand, wie Ihr Paletten Hochbeet ein voller Erfolg wird.

Holz Maßband Bleistift

  1. Schritt: Planung – Standort und Größe des Hochbeets

Zunächst muss der Hochbeet Standort festgelegt werden. Wo wird sich das Hochbeet später einmal befinden und wie groß soll es werden? Dabei sind folgende Gesichtspunkte zu berücksichtigen: Zum einen sollte das Beet nach Möglichkeit Nord-Süd-Ausrichtung angelegt werden, da das Sonnenlicht optimal ausgenutzt werden kann.

Zum anderen sollte bei der Größe berücksichtigt werden, dass das Beet von allen Seiten aus erreichbar sein muss, damit es später einfach bearbeitet werden kann. Die Breite des Hochbeets sollte daher nicht mehr als maximal zwei Armlängen betragen.

Die Position der selbstgebauten Palettenmöbel steht oft in Korrelation mit der Terrassen oder den sonstigen Sitzmöglichkeiten, bei einem selbstgebauten Paletten Hochbeet sind Sie da schon flexibler.

Kein Garten? Kein Problem!

Die räumliche Flexibilität ist eindeutig von Vorteil; man muss sich über Mutter Natur und das Vorhandensein von Erde keine Gedanken machen. Als Nicht-Gartenbesitzer sollte man sich allerdings vor Baubeginn über die Tragkraft von Terrasse oder Balkon informieren, denn besonders nach dem Gießen kann das Hochbeet sehr schwer werden. Auf nicht erdigem Untergrund benötigen Sie für das Hochbeet darüber hinaus Drainagelöcher, damit das Wasser leichter abfließen kann.

palette-gestapelt

  1. Schritt: Material besorgen

Sind Standort und Größe des Hochbeets ermittelt, kann das nötige Material zum Hochbeet Bauen besorgt werden. Wie auch bei den Gartenmöbeln aus Paletten, benötigen Sie für das Beet folgende Materialien:

  • 4 Europaletten, möglichst neu und nicht chemisch behandelt
  • Wasserwaage
  • Hasendraht (Maschenweite max. 20 mm)
  • Folie/Leinensackgewebe
  • Spax Schrauben 5 – 7 cm, am besten aus Edelstahl (rostfrei)
  • Tacker und Tackernägel
  • Akku-Bohrer / Akku-Schrauber
    1. Schritt: Hochbeet ausheben

Zunächst muss an der Stelle, an der das Hochbeet angelegt werden soll, eine Grube ausgehoben werden. Um die Arbeit zu vereinfachen, kann die Lage des anzulegenden Beets mit gespannten Schnüren markiert werden. Die Grube sollte etwa 20-30 Zentimeter tief in den Boden reichen.

  1. Schritt: Das Gerüst für das Paletten Hochbeet anlegen

Die vier Paletten werden auf einer ebenen Fläche jeweils im 90-Grad-Winkel aneinandergestellt (mit der Transportfläche nach innen und den drei Standflächen jeweils horizontal zum Boden). Dann die einzelnen Paletten mit den Spax-Schrauben oben und unten verbinden. Die Paletten sollten bündig aneinander abschließen.

Nun kann das Hasengitter passend zurechtgeschnitten werden. Dimensionieren Sie die Größe so, dass das Gitter den kompletten Boden des Hochbeets bedeckt und zusätzlich an den Seiten ca. 20 cm breit hochgelegt werden kann. Legen Sie den Boden mit dem Gitter aus und fixieren Sie das Drahtgeflecht an den Rändern der Paletten mit dem Tacker. Das Gitter hat die Aufgabe, das Hochbeet vor dem Eindringen von Wühlmäusen, Schnecken und anderen Schädlingen zu schützen.

Messen Sie nun die Höhe und den inneren Umfang des Beetes aus und schneiden Sie nach diesen Maßen die Folie passend zu. Auch hier sollte ein Zuschlag von mindestens 15 cm an den Seiten berücksichtigt werden, damit sich die Folie umklappen lässt und die Seiten etwas überlappt.

Legen Sie die Folie sorgfältig an allen Stellen aus und befestigen Sie diese mit dem Tacker. Achten Sie dabei darauf, dass die Folie in den Ecken richtig plan anliegt, ansonsten können beim späteren Befüllen Spannungen entstehen, die die Folie zum Reißen bringen.

  1. Schritt: So befüllen Sie Ihr Paletten Hochbeet Schicht für Schicht

Die Befüllung eines Hochbeets erfolgt in drei bis fünf Schichten. Bei einer Beethöhe von 75 cm sollte beim Fünfschichtsystem jede Schicht 15 cm hoch sein. Die Schichthöhe bezieht sich auf bereits verdichtetes Material. Je nach Schicht wird das Material bis zu 20 cm hoch eingefüllt und dann am besten mit den Füßen auf 15 cm verdichtet.

Noch vorhandene Lücken oder Löcher können mit Erde oder Gartenabfällen gefüllt werden. Das Material muss stets gut gewässert werden, bevor mit der Befüllung der nächsten Schicht begonnen wird.

Der Verrottungsprozess, der innerhalb eines Hochbeets stattfindet, lässt die Schichten während eines Jahres einsacken. Im Herbst kann die oberste Schicht mit Kompost und Erde auf die ursprüngliche Höhe ergänzt werden. Je nach Hochbeet und Bepflanzung funktioniert das System vier bis sechs Jahre, dann muss der Inhalt geleert und das Hochbeet neu befüllt werden.

Wurm in Kiste

Das Hochbeet in verschiedenen Schichten befüllen

Die unterste, auf dem Gitter liegende Schicht wird aus Holzabfällen gebildet. Äste und Zweige vom Baumschnitt können ebenso eingebracht werden wie kleinere Holzabfälle aus der Werkstatt oder dem Keller. Bei Holzabfällen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sie nicht behandelt sind. Behandelte Hölzer könnten Schadstoffe in den Boden abgeben.

Bevor darangegangen wird, die Lücken zwischen dem Holz mit Erde oder Gartenabfällen aufzufüllen, muss das Material verdichtet und anschließend bewässert werden. Am besten in das Hochbeet steigen und die Schicht mit den Füßen niedertreten. Nun folgen die kleineren Holzabfälle wie Häckselgut oder feinere Ästchen.

Um den Verrottungsprozess zu beschleunigen, kann dazwischen Karton eingebracht werden. Auch diese Schicht wird auf 15 cm verdichtet und mit Wasser begossen.

Als nächste Lage folgen gröbere Gartenabfälle jeglicher Art und Mist. Wird das Hochbeet im Herbst angelegt, steht ausreichend Material zur Verfügung. Abgefallenes Laub, Pflanzenmaterial vom Rückschnitt und Ernteabfälle sind geeignet. Mist vom Pferd oder Rinderstallmist bewährt sich besonders, wird er dieser Schicht beigemischt.

Die letzte Lage sollte Grasschnitt darstellen. Nachdem auch dieses Material gut verdichtet und angefeuchtet wurde, wird als vierte Schicht Kompost aufgebracht, zunächst nicht vollständig kompostiertes Material, dann der reifere Kompost. Wieder sind Verdichten und Bewässern wesentlich. Den Abschluss bilden Garten- und Komposterde, die vor dem Einbringen vermischt werden. So bereitet steht einer Bepflanzung nichts mehr im Wege.

Wer das Hochbeet im Herbst anlegt, kann durchaus noch mehrjährige Stauden oder Kräuter auspflanzen. Radieschen können noch im September gesät und im Oktober geerntet werden. Durch die Wärme innerhalb eines Hochbeets ist die Aussaat auch später möglich, wenn ein Folientunnel Saat und Pflanze schützt.

  1. Schritt: Hochbeet bepflanzen: Diese Pflanzen passen am besten

Im Grunde gilt es bei der Bepflanzung drei Faktoren zu beachten. Zum Ersten ist das Alter des Hochbeets wesentlich. Im ersten Jahr ist der Nährstoffgehalt am größten. Pflanzen haben einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf, auf ihn muss als zweiten Punkt ebenfalls Rücksicht genommen werden. Und der dritte Punkt liegt in der Wahl der Pflanzengemeinschaften. Pflanzen sollten einander ergänzen, sowohl oberhalb als auch unterhalb der Erde.

Erde Pflanze Wasser

Bepflanzung im ersten Jahr

Starkzehrer entnehmen dem Boden sehr viel Stickstoff, aber auch andere Nährstoffe. Im ersten Jahr ist das Nährstoffangebot im Hochbeet am größten, deshalb fühlen sich starkzehrende Pflanzen wohl und gedeihen hervorragend.

Tomaten und Karotten gehören dazu, aber auch Erdbeeren, Kohl, Brokkoli, Zucchini, Wirsing, Gurken und Kohlrabi. Gurken und Tomaten harmonieren schlecht und sollten deshalb nicht nebeneinander gepflanzt werden. Sellerie und Tomate oder Gurke und Kohl eignen sich hingegen als Nachbarn in optimaler Weise.

Zucchini und Karotten vertragen sich mit beinahe alle Pflanzen. Sie bieten sich deshalb als Abgrenzung zwischen unverträglichen Pflanzen an. Da Zucchini jedoch mehr Platz benötigt, sind Karotten zu bevorzugen.

Auch verschiedene Kräuter können als Zwischenpflanzen gesetzt werden. Um das Beet vor zu großem Austrocknen zu schützen, eignet sich Kapuzinerkresse als Randbepflanzung. Die Knospen dienen zugleich als Kapernersatz, zwei Fliegen mit einem Schlag!

Zwischen den Starkzehrern können selbstverständlich auch Schwachzehrer, wie Bohnen, gesetzt werden. Gurken, Tomaten und die Kohlarten gedeihen neben Stangen- oder Buschbohnen sehr gut. Sollen Blumen in das Hochbeet, gelten Sonneblumen, Tulpen und Chrysanthemen als starke Zehrer.

Frau an Pflanztisch in Garten

Hochbeet in den Folgejahren bepflanzen

Bohnen leben mit Knöllchenbakterien in Symbiose, durch die sie die Fähigkeit erhalten, Stickstoff zu bilden. Aus diesem Grund sind Bohnen in einem Hochbeet in jedem Jahr beinahe ein Muss. Je älter das Hochbeet wird, desto weniger Starkzehrer sollten angebaut werden. Zwiebel, Knoblauch sowie Kopf- und Endiviensalat sind Mittelzehrer.

Alle Küchenkräuter zehren nur schwach, ebenso Erbsen. Im Gegensatz zum Kopfsalat liebt Endiviensalat die Nachbarschaft von Tomaten, Knoblauch und Bohnen nicht. Knoblauch selbst gedeiht nicht so prächtig, wenn er neben Bohnen steht, er bevorzugt Gurken oder Tomaten als Nachbarn. Die Verträglichkeit von Pflanzen zu beachten, lohnt sich besonders im Hochbeet, das nur eine begrenzte Anbaufläche aufweist.

Dass manche Pflanzen unter ihren Nachbarn leiden, liegt in erster Linie in der Abgabe von Stoffwechselprodukten über die Wurzeln. Sie können andere Pflanzen in ihrem Wachstum hemmen. Aber auch die unterschiedliche Nährstoffaufnahme von Pflanzen beeinflusst das Gedeihen. Mit Bedacht kombinierte Pflanzen können sich gegenseitig auch stärken und sogar sich gegenseitig gegen Schädlinge schützen.

Darauf sollten Sie bei der Bepflanzung achten:

  • Im ersten Jahr für ausreichend Nährstoffe sorgen
  • Gurken und Tomaten nicht direkt nebeneinander
  • Zucchini oder Karotten als Abgrenzung nutzen
  • Kapuzinerkresse ideale Randbepflanzung
  • Bohnen unterstützen Stickstoffbildung
  • Auf Pflanzen Verträglichkeit achten

recycelter-kunststoff-hochbeet

Die Alternative: Ein Fertig-Hochbeet oder Hochbeet-Bausatz aus Holz

Selbst Hand anzulegen bietet jedoch den Vorteil, dass das Hochbeet optimal dem vorhandenen Raum angepasst werden kann: In der Höhe der eigenen Körpergröße, in der Breite dem zur Verfügung stehenden Platz und der Armlänge des Gärtners.

Ein Hochbeet aus Holz ist dabei sehr zu empfehlen, denn es lässt sich einfach selber bauen, überzeugt im Preis-Leistungsverhältnis und ist langlebig. Zudem handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff und ist daher besonders umweltfreundlich. In den Garten fügt sich Holz als natürliches Material sehr ansprechend ein und bietet optisch viele Veränderungs-Möglichkeiten.

Falls Sie sich nicht zutrauen, ein Paletten Hochbeet „frei Schnauze“ selbst zu bauen, haben wir eine tolle Alternative für Sie: In unserem Onlineshop führen wir eine Auswahl hochwertiger und formschöner Hochbeete als Fertigteil oder Bausatz, den Sie ganz einfach nach Anleitung selbst montieren können. Alle benötigten Bauteile sind bereits im Lieferumfang enthalten. Schauen Sie sich doch am besten gleich einmal um.

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Titelbild: ©iStock/TG23
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