Buchhandlung im Bücherstand: So kreativ geht ein Geschäft in Hamburg mit Covid-19 um

Hamburg, Donnerstagvormittag, im Dezember 2020. Eine belebte Einkaufsstraße im Stadtteil Volksdorf. Ein dörfliches Flair, mitten in der Großstadt. Hier verkauft die Buchhandlung Ida v. Behr Bücher und mehr an ihre Kunden. Wie viele andere Geschäfte wurde auch diese Buchhandlung von Covid-19 überrascht und herausgefordert. Auf kreative Weise geht sie dabei neue Wege, um sowohl Ihre Kunden glücklich zu machen als auch die Türen zukünftig weiterhin öffnen zu können. Wir stellen das außergewöhnliche Projekt dahinter vor.

Was ist die Geschichte zur Buchhandlung Ida v. Behr?

Das Geschäft wurde 1953 von Frau Ida von Behr gegründet, genau in dem Haus, in dem sich auch heute noch eine Vielzahl an Buchliebhabern ihre Lieblingsstücke abholen. Zu der Zeit bestand es lediglich aus dem vorderen Teil der jetzigen Buchhandlung, doch im Laufe der Zeit wurden die Räume 4x umgebaut und wuchs auf die stattliche Größe von ca. 90m² heran.

Im Jahr 1995 kam Frau Altin ins Geschäft. Sie absolvierte hier ihre Ausbildung und übernahm in 2002 mit einer Kollegin die Buchhandlung. Seit 2015 führt sie das Geschäft nun alleine und beschäftigt aktuell rund 10 Mitarbeiter.

Buchhandlung im Gartenhaus: Ein Weihnachtszeit-Abholhäuschen in Corona-Zeiten

Aufgrund von Covid-19 und den damit einhergehenden Beschränkungen hat sich die Buchhandlung für Dezember 2020 etwas ganz besonderes überlegt: Vor dem Hauptgebäude wurde mit unserem Verkaufsstand Stella ein „Weihnachtszeit-Abholhäuschen“ aufgebaut.

Die Kunden haben dafür – im Laden, per Telefon oder E-Mail – bestellen und konnten ihre Bestellung dann 2 Tage später am Häuschen abholen (ggf. direkt schick verpackt) und auch dort bezahlen. So brauchten die Abholer nicht ins eigentliche Hauptgeschäft gehen, es waren weniger Menschen gleichzeitig im Innenraum und diese kamen auch schneller an die Reihe.

Es gab jedoch so viele Bestellungen, dass der Platz im Häuschen nicht groß genug für alle Abholungen war. Es konnten deshalb nur Kunden, deren Nachname mit M bis Z beginnen, am Häuschen bedient werden.

Bei unserem Besuch war Frau Altin so nett, uns Rede und Antwort zu stehen für ein paar Fragen, die wir zu diesem besonderen Buchhandel-Projekt haben:

Interview mit der Inhaberin Frau Altin

Wie war die Zeit für die Buchhandlung während Covid-19 bisher?

„Im März war unser Geschäft komplett geschlossen und wir konnten die Bestellungen an unsere Kunden lediglich ausliefern.Wir haben aber darauf schnell reagiert, uns online gut aufgestellt und deswegen hat uns das Virus nicht geschadet. Genrell geht es vielen, kleinen Buchläden gut.“

Wie sind Sie auf die Idee eines „Weihnachtszeit-Abholhäuschens“ gekommen?

„Ich saß im Büro und hatte eine meiner Spontan-Ideen: Ich wollte ein Häuschen wie die auf dem Weihnachtsmarkt kaufen, dieses vor unserem Geschäft aufbauen und so die Bücherausgabe bzw. bestellung von dort aus abwickeln. Der Vorteil darin ist auch der, dass die Bücher so nicht nass werden können.

Deshalb habe ich dann im Internet recherchiert und bei der GartenHaus GmbH das passende Häuschen für uns gefunden. Unser Nachbar arbeitet bei dem Unternehmen und konnte uns so bestmöglich beraten.“

Warum haben Sie sich für einen Verkaufsstand von der GartenHaus GmbH entschieden?

„Ich habe gegoogled und dann war es – wie gesagt – eine Spontanentscheidung. Ich habe nicht lang nachgedacht, sondern einfach gemacht.“

Sind Sie zufrieden mit der Qualität Ihres Produktes?

„Mir gefällt es sehr gut! „, antwortet Frau Altin. „Jedoch ist so ein Haus bzw. Verkaufsstand eher unpassend für den Winter und viel besser für den Sommer geeignet.“

Wie wird die Idee von Ihren Kunden angenommen?

„Die [Kunden] waren am Anfang natürlich neugierig, als hier ein riesengroßes Paket mit Kran angeliefert worden ist. Viele dachten zuerst an Glühwein und gebrannte Mandeln, ähnlich wie auf dem Weihnachtsmarkt. Nachdem ich den Kunden dann erzählt habe, was wir vorhaben, meinten sie: ‚So eine Idee kannst nur Du haben!‘

Und jedes Mal, wenn jetzt jemand ans Häuschen kommt, ist er/sie traurig, weil der Nachname mit einem Buchstaben aus der ersten Hälfte des Alphabets beginnt, den ich hier nicht abwickeln kann, und er/sie an die Kasse im Laden müssen.“

Können Sie sich die Nutzung des Häuschens auch für Zukunft bzw. der Zeit nach Covid-19 vorstellen? Wenn ja, wie?

„Generell schon, ich könnte mir z.B. das Haus als Bühne für Mini-Lesungen im Sommer vorstellen, jedoch ist der Stellplatz für dieses Häuschen [hier stehen sonst zwei Auto-Parkplätze; Anm. d. Red.] gemietet und der kostet zusätzliches Geld.

Deswegen wandeln wir das Haus dann in ein Fahrradhäuschen um, das hinter dem Haus stehen wird. Da wollen wir es dann auch noch farbig anstreichen.“

Vielen Dank für das nette Interview und wir wünschen weiterhin viel Erfolg mit der Buchhandlung in Volksdorf!

Vor Ort haben wir auch direkt noch ein paar Kundenstimmen eingefangen:

  • „Ich bin begeistert: Buchhandlungen stellen sich gut auf. Eine andere hat einen Marktwagen vor dem eigentlichen Laden aufgestellt und nimmt dort auch Bestellungen auf. Ja, das ist ganz toll!“, sagt uns eine junge Frau, Mitte dreißig.
  • „Das ist eine gute Sache!“, antwortet ein kurz angebundener, älterer Herr, der dann auch schnell weiter musste.
  • „Mir tun alle Leute leid, die drin stehen müssen, aber für mich ist es gut.“, gibt eine Buchabholerin mittleren Alters zu.

Verpackte Geschenke Gartenhaus

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Disclaimer: Die GartenHaus GmbH hat den Verkaufsstand kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Titelbild und Artikelbilder: ©GartenHaus GmbH

2 Kommentare zu “Buchhandlung im Bücherstand: So kreativ geht ein Geschäft in Hamburg mit Covid-19 um”

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